Arbeitspaket
Aus- und Weiterbildung


Praxisnahe Angebote
Eine erfolgreiche Behandlung von Tuberkulose erfordert mehr als medizinisches Wissen. Sie braucht Verständnis für die vielfältigen Herausforderungen, die Patientinnen und Patienten während ihrer langen Therapiezeit begleiten. Im Projekt No1Lost werden praxisnahe Aus- und Weiterbildungsangebote für alle Akteurinnen im Gesundheitswesen geschaffen, die diese sozialmedizinische Dimension in den Mittelpunkt rücken.
Die Inhalte werden bewusst über die medizinische Perspektive hinaus gehen. Im Zentrum stehen Themen, die für eine ganzheitliche Versorgung entscheidend sind, wie zum Beispiel:
- Gesundheitsgerechtigkeit (Health Equity): Wie schaffen wir gleiche Chancen auf erfolgreiche TB-Behandlung – unabhängig von Herkunft oder sozialer Lage?
- Sozialmedizinische Analyse: Verständnis für komplexe Lebenssituationen mit und ohne Migrationshintergrund schaffen. Dabei schulen wir den Blick für soziale, rechtliche und persönliche Faktoren, die eine Therapie beeinflussen können.
- Sprach- und Kulturmittlung: Kompetenzen im Umgang mit sprachlichen und kulturellen Barrieren entwickeln, um Vertrauen zwischen Ärztinnen und Patientinnen zu stärken.
Innerhalb des Projektzeitraumes wird ein Curriculum entwickelt, das auf diese und weitere Aspekte der Sozialmedizin fokussiert. Dieses Modul kann in die Fortbildung von medizinischen Fachkräften integriert werden. Je nach Bedarf und Verfügbarkeit stellt das Kompetenznetzwerk No1Lost erfahrene Referenten, die sozialmedizinische Inhalte in Fortbildungen präsentieren, in denen diese Therapie-relevanten Aspekte gefördert werden sollen. Im Sinne der Netzwerkbildung ist hierbei eine intensive Zusammenarbeit mit etablierten Institutionen zur Fortbildung in den relevanten Versorgungsbereichen geplant.
Mit dieser Herangehensweise stärken wir die sozialmedizinischen Kompetenzen der Versorgenden im Gesundheitssystem. Ziel dieses Arbeitspaketes ist es, in Deutschland eine kultursensible und ganzheitliche Versorgung von Menschen mit Tuberkulose zu fördern, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden und Therapieabbrüche zu verhindern.