Arbeitspaket

Fallkonferenz

Vernetzung und Sozialmedizin im Fokus

Die Vorarbeiten zum Projekt No1Lost haben gezeigt, dass der Austausch in Netzwerken von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Tuberkulose-Behandlung ist. Erfreulicherweise ist Tuberkulose in Deutschland selten geworden, weshalb nur noch in spezialisierten Behandlungszentren ausreichend Erfahrungen im Umgang mit komplexen Fällen gesammelt werden können. Gleichzeitig erfordert das komplexe Management der Tuberkulose-Therapie ein interdisziplinäres Team, das Expertise aus verschiedenen Bereichen einbringt. Dabei ist nicht nur medizinisches Fachwissen aus unterschiedlichen Disziplinen erforderlich. Häufig stehen sozialmedizinische Herausforderungen und Bedürfnisse im Vordergrund und stellen eine wesentliche Barriere für die regelmäßige Medikamenteneinnahme dar.

Mit der Fallkonferenz des Kompetenznetzwerks No1Lost soll die Möglichkeit geschaffen werden, sich in einem strukturierten Rahmen über individuelle Tuberkulose-Fälle auszutauschen, bei dem die Sozialmedizin im Mittelpunkt steht. Hierfür wird ein interdisziplinäres Expertenteam zur Verfügung stehen, das neben der leitliniengerechten Therapie auch umfassende Erfahrung in der individuellen Unterstützung und Therapiebegleitung von Menschen mit Tuberkulose mitbringt.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Fälle, bei denen das lokale Behandlungsumfeld und die verfügbaren Strukturen an ihre Grenzen stoßen und ein Therapieabbruch als wahrscheinlich eingeschätzt wird. Für diese herausfordernden Fälle soll die Fallkonferenz bundesweit zur Verfügung stehen, um getreu dem Projektmotto No1Lost möglichst alle Menschen mit Tuberkulose so zu unterstützen, dass die Therapie erfolgreich abgeschlossen werden kann.