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Was ist
Tuberkulose?
Hier finden Sie Informationen über
die Infektionskrankheit Tuberkulose.

Häufig gestellte Fragen zur Tuberkulose. (FAQs)

ALLGEMEINE
FRAGEN

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INFEKTION

PRÄVENTION

DIAGNOSE

BEHANDLUNG

DAS GESUNDHEITSAMT

Das Gesundheitsamt

Welche Funktion hat das Gesundheitsamt bei der Bekämpfung der Tuberkulose?

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Bei Auftreten von Tuberkulose veranlasst das Gesundheitsamt als örtliche Gesundheitsbehörde gezielte Maßnahmen, um eine Weiterverbreitung der Erkrankung einzudämmen. Es überwacht beispielsweise Hygienemaßnahmen, unterstützt und kontrolliert die Einhaltung der Tuberkulosetherapie und veranlasst vorsorgliche Untersuchungen von Personen, die Kontakt zu einer ansteckenden Tuberkulose hatten.
Damit das Gesundheitsamt tätig werden kann, müssen alle Ärztinnen, Ärzte und Labore die Patienten und Patientinnen melden, bei denen sie eine Tuberkulose diagnostiziert haben. Das Gesundheitsamt nimmt dann Kontakt mit den Betroffenen auf. Es berät über die Erkrankung und stellt Nachforschungen im Umfeld der Erkrankten an. Alle Personen, die in persönlichem Kontakt mit den Erkrankten standen, werden zum Infektionsrisiko befragt und wenn nötig, vorsorglich untersucht. So können Folgeinfektionen und weitere Erkrankungen zeitnah erkannt und behandelt werden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Gesundheitsämtern stehen für alle Fragen zur Tuberkulose zur Verfügung.

Letzte Bearbeitung September 2020

Meldepflicht – Wer muss eine Tuberkulose melden?

Die Tuberkulose gehört in Deutschland zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Jeder Arzt/jede Ärztin und jedes Labor ist durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG §6 und §7) verpflichtet, alle Menschen, bei denen eine Tuberkulose diagnostiziert wird, namentlich an das zuständige Gesundheitsamt zu melden.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Was geschieht mit meinen gemeldeten Daten?

Die Tuberkulose ist in Deutschland per Gesetz meldepflichtig, das heißt, dass jeder Arzt und jede Ärztin die persönlichen Daten und Befunde von Tuberkulosepatienten/innen an das zuständige Gesundheitsamt übermitteln muss. Das Gesundheitsamt kann dann gezielte Maßnahmen veranlassen, um eine Ausbreitung der Tuberkulose eindämmen. Ihre Daten werden ausschließlich in diesem Zusammenhang verwendet
Das Gesundheitsamt übermittelt die Erkrankungsfälle in anonymisierter Form, das heißt ohne persönliche Daten wie Namen oder Adresse, über die jeweilige Landesstelle an das Robert Koch-Institut. Dort werden die Meldedaten aus ganz Deutschland zusammengefasst und ausgewertet, um zu erkennen, wie sich die Tuberkulosesituation in Deutschland entwickelt. Aufgrund der anonymisierten Übermittlung können Sie als Person nicht identifiziert werden. Das medizinische Personal, das an Ihrer Behandlung beteiligt ist, ist anderen gegenüber an die Schweigepflicht gebunden.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Wie komme ich in Kontakt mit dem Gesundheitsamt?

Sollte bei Ihnen eine Tuberkulose festgestellt worden sein, werden Ihre Daten an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet. Anschließend nimmt das Gesundheitsamt mit Ihnen Kontakt auf. Selbstverständlich können Sie sich auch jederzeit von sich aus mit Ihren Fragen an das Gesundheitsamt wenden.
Welches Gesundheitsamt für Sie zuständig ist, erfahren Sie durch Eingabe Ihrer Postleitzahl im RKI-Postleitzahlentool. In der Regel ist es das Gesundheitsamt, in dessen Bezirk Sie Ihren Hauptwohnsitz haben oder sich hauptsächlich aufhalten.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Ich hatte Kontakt mit Tuberkulose, was nun?

Falls Sie Kontakt zu einem Menschen mit Tuberkulose hatten, werden Sie im Rahmen einer sogenannten Umgebungsuntersuchung vom Gesundheitsamt als Kontaktperson ermittelt und anschließend kontaktiert. In einem persönlichen Gespräch befragen Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zunächst zum individuellen Infektionsrisiko und beraten Sie zum weiteren Vorgehen. Sollte sich bei Ihnen ein relevantes Risiko ergeben, müssen Sie vorsorglich untersucht werden. Selbstverständlich können Sie das Gesundheitsamt auch jederzeit von sich aus kontaktieren.
In der Regel ist das Gesundheitsamt zuständig, in dessen Bezirk Sie Ihren Hauptwohnsitz haben oder sich hauptsächlich aufhalten. Mit dem RKI-Postleitzahlentool erfahren Sie durch Eingabe Ihrer Postleitzahl das für Sie zuständige Gesundheitsamt.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Was ist eine Umgebungsuntersuchung?

Eine Umgebungsuntersuchung ist die vorsorgliche Untersuchung von allen Erwachsenen und Kindern nach Kontakt zu Tuberkulosekranken. Dabei wird überprüft, ob sich jemand im Umfeld angesteckt hat oder eine Person die Tuberkulose übertragen hat.
Die an Tuberkulose erkrankten Patienten und Patientinnen müssen dem Gesundheitsamt alle Personen nennen, mit denen sie in den letzten 6 Monaten Kontakt hatten. Das können Familienangehörige, Mitbewohner/innen, Arbeitskollegen/innen oder Freunde sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes werden dann anhand der Dauer und der Art des Kontaktes einschätzen, wie hoch das Ansteckungsrisiko war. Besteht ein relevantes Infektionsrisiko, wird eine vorsorgliche Untersuchung veranlasst. Dies kann eine Blutuntersuchung, ein Hauttest oder ein Röntgenbild der Lunge sein. Manchmal sind auch mehrere Untersuchungen erforderlich. Wird eine Person gefunden, die sich angesteckt hat, wird eine vorbeugende (Fachbegriff: präventive) Behandlung empfohlen. So kann verhindert werden, dass die Erkrankung bei dieser Person ausbricht. Werden in der Umgebungsuntersuchung erkrankte Personen gefunden, können diese frühzeitig behandelt und so die Weiterverbreitung der Tuberkulose verhindert werden.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Was ist eine Kontaktperson?

Eine Kontaktperson ist ein Mensch, welcher mit einer an Tuberkulose erkrankten Person direkten Kontakt hatte. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob man sich gemeinsam über längere Zeit im selben Raum aufgehalten haben. Kontaktpersonen sind in der Regel Familienangehörige und Freunde, aber auch ArbeitskollegInnen oder SchulkameradInnen.
Kontaktpersonen können auch fremde Personen sein, mit denen die erkrankte Person über längere Zeit in einem geschlossenen Raum waren, wie beispielsweise bei Reisen im Flugzeug. In der Regel interessieren alle Kontakte und Aufenthaltsorte der letzten 6 Monate. Welche konkret angegeben werden müssen, erläutert das Gesundheitsamt dann individuell. Das Gesundheitsamt entscheidet dann, welche Kontaktpersonen tatsächlich untersucht werden müssen.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Ich habe Schwierigkeiten, meine Tabletten regelmäßig einzunehmen. Wer kann mir dabei helfen?

Damit die Therapie einer Tuberkulose erfolgreich ist und Sie wieder gesundwerden können, ist es sehr wichtig, jeden Tag die Tabletten in korrekter Dosierung über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten einzunehmen. Manche Menschen haben dabei Schwierigkeiten. Das kann daran liegen, dass ihnen die Motivation fehlt, über einen so langen Zeitraum Tabletten regelmäßig einzunehmen, oder weil sie es einfach immer wieder vergessen. Für manche Menschen ist es auch schwierig zu verstehen oder zu merken, wie viele Tabletten sie von jedem Medikament einnehmen sollen. Falls Sie bemerken, dass Sie Unterstützung bei der Tabletteneinnahme benötigen, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihr Gesundheitsamt oder an Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin. Dann können Sie gemeinsam eine Lösung finden und die Therapie sicherstellen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann zum Beispiel einen ambulanten Pflegedienst beauftragen, der täglich bei Ihnen vorbeikommt und die Tabletten bereitstellt.

Letzte Bearbeitung September 2020.

Was versteht man unter Isolierung?

Menschen mit einer ansteckenden Tuberkulose dürfen ohne Schutzmaßnahmen keinen direkten Kontakt mit anderen Menschen haben, damit sich die Krankheit nicht weiterverbreitet. Für die Zeit, in der sie andere anstecken könnten, werden sie von anderen Personen isoliert.
Im Krankenhaus dürfen Menschen mit ansteckender Tuberkulose das Krankenzimmer nur nach Absprache z.B. für Untersuchungen verlassen und müssen dann einen geeigneten Mund-Nase-Schutz tragen. Die Anordnungen Ihrer Ärzte und Ärztinnen müssen Sie unbedingt befolgen. Das medizinische Personal darf nur mit einer speziellen Atemschutzmaske in die Patientenzimmer. Eine Isolierung ist solange notwendig, bis keine Bakterien mehr im Auswurf nachgewiesen werden können und Sie nicht mehr ansteckend sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Isolierung zu Hause möglich. So sollten Sie ihre Medikamente gut vertragen und selbstständig regelmäßig einnehmen können. Auch sollten keine besonders infektionsgefährdeten Personen wie beispielsweise kleine Kinder oder Personen mit eingeschränkter Immunabwehr in ihrem Haushalt wohnen. Ein Mensch mit ansteckender Tuberkulose darf sich nicht in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, Kinos und auch nicht auf Partys oder ähnlichem aufhalten.

Das Gesundheitsamt entscheidet zusammen mit Ihren behandelnden Ärzten und Ärztinnen, ob und wie eine Therapie zu Hause auch bei ansteckender Tuberkulose möglich ist und wird die Einzelheiten mit Ihnen besprechen.

 

Letzte Bearbeitung September 2020.

Was bedeutet überwachte Therapie?

Damit man wieder gesund und eine Ausbreitung der Tuberkulose verhindert wird, muss die regelmäßige und richtige Medikamenteneinnahme sichergestellt werden. Wenn das Risiko besteht, dass die Tuberkulosemedikamente nicht regelmäßig oder korrekt eingenommen werden, veranlasst das Gesundheitsamt, dass die Behandlung als überwachte Therapie (= DOT, englisch: directly observed therapy) erfolgt.
Das bedeutet, dass jemand aus der Familie, vom Gesundheitsamt oder einem Krankenpflegedienst die Medikamente anreicht und bei der Tabletteneinnahme zusieht.

 

Letzte Bearbeitung September 2020.

Welche Pflichten habe ich als Patient/In?

Falls bei Ihnen eine Tuberkulose diagnostiziert wurde oder Sie Kontakt zu einer an Tuberkulose erkrankten Person hatten, sind Sie per Gesetz verpflichtet, sich nach Aufforderung des Gesundheitsamts dort vorzustellen bzw. zu melden. Zum einen dient der Termin im Gesundheitsamt Ihrer eigenen Gesundheit. Zum anderen soll verhindert werden, dass sich die Tuberkulose weiterverbreitet und für andere Menschen gefährlich wird. Jede/r Tuberkulosepatient/in muss dem Gesundheitsamt seine Kontaktpersonen nennen, damit vorsorgliche Untersuchungen eingeleitet werden können.  Die erforderlichen Labortests oder Röntgenbilder werden in der Regel im Gesundheitsamt oder nach Absprache bei niedergelassenen Ärzten/Ärztinnen durchgeführt. Die Befunde werden anschließend dem Gesundheitsamt übermittelt.  Die Anordnungen Ihrer Ärztinnen und Ärzte und die Maßnahmen zum Infektionsschutz müssen in jedem Fall befolgt werden. Bei Verstößen können sonst Zwangsmaßnahmen und Bußgelder drohen. Nur so ist es möglich, eine Weiterverbreitung der Tuberkulose zu verhindern.

 

Letzte Bearbeitung September 2020.

Ich habe Tuberkulose. Darf ich verreisen?

An allererster Stelle steht die Therapie Ihrer Erkrankung und die Verhinderung der Ansteckung anderer Menschen. Sie bilden mit Ihren behandelnden Ärztinnen/Ärzten und dem Gesundheitsamt ein Team, um das zu erreichen.
Nur wenn Sie nicht ansteckend sind, sich gut fühlen und Ihre Medikamente regelmäßig einnehmen und gut vertragen, können Sie nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin reisen. Das Gesundheitsamt muss rechtzeitig vorher über die Reise informiert werden.
Eine Reise in eine andere Stadt oder ins Ausland sollte nur geplant werden, wenn Ihre Therapie auch unterwegs und am Zielort ohne Einschränkungen möglich ist und Sie vor Ort bei Problemen weiterhin medizinisch gut versorgt sind. Sonst kann sich Ihre Krankheit wieder verschlimmern oder Sie können möglicherweise für andere Personen ansteckend werden. Falls Sie Fragen haben oder unsicher sind, können Sie sich jederzeit an das Gesundheitsamt oder Ihren Arzt/Ärztin wenden.

 

Letzte Bearbeitung September 2020.

Interviews mit Experten und Patienten.

In den Videoclips antworten unsere Experten auf häufig gestellte Fragen und Patienten berichten im Videointerview über Ihre Erkrankung.

Was ist Tuberkulose?

Woran erkenne ich, dass ich eine Tuberkulose habe?
Welche Rolle hat das Gesundheitsamt beim Schutz gegen Tuberkulose?
Woher wissen Sie, dass Sie jemanden angesteckt haben?
Unsere Empfehlungen für Tuberkulosepatienten
Unsere Empfehlungen für Angehörige von Tuberkulosepatienten
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