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Häufig gestellte Fragen zur Tuberkulose. (FAQs)

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LATENTE
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DAS GESUNDHEITSAMT

Latente Tuberkuloseinfektion

Was ist der Unterschied zwischen einer latenten Infektion mit Tuberkulose (LTBI) und einer Tuberkuloseerkrankung?

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Wenn jemand sich mit Tuberkulose ansteckt, wird dies als eine latente Infektion mit Tuberkulose bezeichnet (LTBI), da die Erreger in einer schlafenden Form im Körper verbleiben. Die Infizierten fühlen sich gesund und sind nicht ansteckend und die Meisten erkranken nie an Tuberkulose. Im Laufe des Lebens erkranken 5 bis 10% der infizierten Erwachsenen an Tuberkulose und müssen dann auch behandelt werden. Das Risiko krank zu werden ist in den ersten beiden Jahren nach der Infektion, bei HIV und bei medikamentöser Immunschwäche am höchsten. In selteneren Fällen kann man auch Jahrzehnte nach der Infektion noch krank werden.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Wie testet man, ob man eine latente Tuberkuloseinfektion (LTBI) hat?

Eine latente Tuberkulose-Infektion ist durch einen positiven Bluttest (siehe IGRA: Interferon Gamma Release Assay) oder Hauttest (siehe THT/TST: Tuberkulin-Hauttest) und den Ausschluss einer Tuberkulose-Erkrankung definiert. Die Tests können aber nicht vorhersagen, ob aus der Infektion eine Erkrankung wird. Daher sollten die Tests bevorzugt bei Personen angewendet werden, bei denen das Risiko einer Weiterentwicklung (medizinisch: Progression) von der Infektion zur Erkrankung besonders hoch ist. Das Risiko ist besonders hoch, wenn man vor kurzer Zeit Kontakt zu einer Person mit ansteckender Tuberkulose hatte. Bei einer Infektion ist der LTBI-Test 8 bis 12 Wochen nach diesem Kontakt positiv. Auch gibt es Menschen, die durch chronische immunschwächende Erkrankungen (z.B. HIV) oder medikamentöse Schwächung des Immunsystems (z.B. durch TNF-Alpha-Antikörpertherapie) ein höheres Risiko haben eine Tuberkulose zu entwickeln können und getestet werden sollten. Ein positives LTBI-Testergebnis ohne einen wissentlichen Kontakt zu einer Person mit ansteckender Tuberkulose gibt keine Information über den Zeitpunkt der Ansteckung. Diese kann auch viele Jahre zurückliegen.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Muss man eine latente Tuberkuloseinfektion (LTBI) behandeln?

Wenn eine latente Tuberkulose-Infektion diagnostiziert wird und das Risiko einer Entwicklung von der Infektion zur Erkrankung hoch ist, wird eine präventive Therapie empfohlen. Dies ist z.B. der Fall, wenn man vor kurzer Zeit Kontakt zu einer Person mit ansteckender Tuberkulose hatte, eine chronische immunschwächende Erkrankung hat oder man Medikamente einnimmt, die das Immunsystem schwächen wie bspw. TNF-alpha-Inhibitoren. Die präventive Therapie kann das Risiko an Tuberkulose zu erkranken, deutlich verringern. Sie muss ebenso wie die vollständige Therapie einer Tuberkulose über einen langen Zeitraum gegeben werden, es wird aber mit weniger Medikamenten behandelt. Um eine Tuberkulose-Erkrankung auszuschließen, muss vor einer präventiven Therapie eine Röntgenuntersuchung der Lunge durchgeführt werden. Manchmal sind auch andere zusätzliche Untersuchungen notwendig.
Kinder unter 5 Jahre erkranken nach einer Tuberkuloseinfektion häufiger als Erwachsene. Daher wird nach einem engen Kontakt zu einer Person mit ansteckender Tuberkulose eine vorbeugende Therapie begonnen. Die Tests, die herausfinden sollen ob sich ein Kind infiziert hat (siehe Tuberkulin-Hauttest oder IGRA), können erst 8 Wochen nach dem Kontakt ein endgültiges Ergebnis liefern. Daher wird der entsprechende Test nach 8 Wochen wiederholt und die vorbeugende Behandlung wird abgebrochen, falls der Test keine Infektion nachweist.
Eine vorbeugende Therapie ist nicht verpflichtend, da man nicht erkrankt und somit auch nicht ansteckend ist. Bei einem erhöhten Risiko eine Erkrankung zu entwickeln, kann durch eine vorbeugende Behandlung das Erkrankungsrisiko deutlich gesenkt werden. Ob eine präventive Therapie sinnvoll ist, sollte gemeinsam mit einem erfahrenen Arzt oder dem Gesundheitsamt getroffen werden.

Weitere Informationen zur Behandlung der latenten Tuberkulose-Infektion finden Sie unter der Seite Präventive Therapie.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Was ist ein Tuberkulin-Hauttest (THT/TST, Mendel-Mantoux-Text)?

Der Tuberkulin-Hauttest weist eine latente Tuberkuloseinfektion (LTBI) nach. Er wird bei begründetem Verdacht auf eine Ansteckung mit Tuberkulose beim Gesundheitsamt oder in der Arztpraxis durchgeführt. An der weichen Haut der Innenseite des Unterarms wird dazu eine kleine Menge einer Flüssigkeit namens Tuberkulin mit einer Nadel in die Haut eingebracht. Wenn man sich mit einer Tuberkulose infiziert hat, entwickelt sich dort nach einigen Tagen eine Verhärtung. Ein positives Testergebnis kann auch bei Personen beobachtet werden, die in der Vergangenheit eine sogenannte BCG-Impfung gegen Tuberkulose erhalten haben. Auch nichttuberkulöse Mykobakterien (siehe NTM) können zu einem positiven Testergebnis führen, ohne dass es sich um eine Tuberkuloseinfektion handelt. Der Tuberkulin-Hauttest sollte von erfahrenem Personal angelegt und abgelesen werden. Neben dem THT gibt es Bluttests um eine latente Infektion nachzuweisen (siehe IGRA). Ein positives Ergebnis weist eine latente Tuberkuloseinfektion nach. Weitere Untersuchungen sind allerdings erforderlich, um eine Erkrankung auszuschließen. Ist die Diagnose einer latenten Tuberkuloseinfektion (LTBI) gestellt, sollte eine vorbeugende Therapie erfolgen. Dadurch kann das Risiko einer Erkrankung deutlich gesenkt werden.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Was ist ein IGRA (QuantiFERON-Test oder ELISpot)?

Ein IGRA (englisch: Interferon Gamma Release Assay) ist ein Bluttest, der ebenso wie der Tuberkulin-Hauttest (THT) eine Tuberkuloseinfektion (LTBI) nachweist. Er wird bei Verdacht auf eine Ansteckung durch das Gesundheitsamt oder Arztpraxis durchgeführt. Zwei unterschiedliche IGRA-Testsysteme, der QuantiFERON®-Test und der ELISpot®, sind kommerziell erhältlich. Ein Vorteil der IGRA-Tests gegenüber dem Tuberkulin-Hauttest ist, dass das Ergebnis nicht durch eine vorherige BCG-Impfung gegen Tuberkulose beeinflusst wird. Außerdem ist kein zweiter Termin zur Ablesung notwendig. Liegt ein positives Testergebnis vor, handelt es sich um eine latente Tuberkuloseinfektion. Weitere Untersuchungen sind allerdings erforderlich, um eine Tuberkuloseerkrankung auszuschließen. Ist die Diagnose einer latenten Tuberkuloseinfektion (LTBI) gestellt, sollte eine vorbeugende Therapie erfolgen. Dadurch kann das Risiko einer Erkrankung deutlich gesenkt werden.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Wie wird eine präventive Therapie oder auch Chemoprävention durchgeführt?

Eine latente Tuberkuloseinfektion (LTBI) kann zur Erkrankung werden und sollte bei einem hohen Erkrankungsrisiko vorbeugend (medizinisch: präventiv) behandelt werden. Dies ist der Fall, wenn man vor kurzer Zeit Kontakt zu jemandem mit einer ansteckenden Tuberkulose hatte. Auch Menschen mit immunschwächenden Erkrankungen (z.B. HIV) oder einer immunschwächenden Therapie (z.B. durch TNF-Alpha-Antikörpertherapie) können besonders leicht eine Tuberkulose entwickeln. Kinder unter 5 Jahre erkranken nach Kontakt zu einer Person mit ansteckender Tuberkulose besonders häufig und sollten immer vorbeugend behandelt werden.
Die präventive Therapie wird im Gegensatz zur vollständigen Therapie mit weniger Medikamenten durchgeführt. Um auszuschließen, dass Sie bereits an einer Tuberkulose erkrankt sind, muss vor einer präventiven Therapie eine Röntgenuntersuchung der Lunge durchgeführt werden. Manchmal sind weitere Untersuchungen notwendig.
Für eine präventive Therapie stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Die meisten Erfahrungen gibt es für Isoniazid über 9 Monate. Kürzere präventive Behandlungen mit Rifampicin über 4 Monate oder Isoniazid zusammen mit Rifampicin über 3 Monate sind auch gut wirksam. Die Entscheidung, ob eine präventive Therapie sinnvoll ist und mit welchen Medikamenten sie am besten durchgeführt wird, sollte gemeinsam mit einem erfahrenen Arzt oder dem Gesundheitsamt getroffen werden.

Weitere Informationen finden Sie auch unter: DZK – Präventive Therapie.

Letzte Bearbeitung Februar 2020.

Interviews mit Experten und Patienten.

In den Videoclips antworten unsere Experten auf häufig gestellte Fragen und Patienten berichten im Videointerview über Ihre Erkrankung.

Was ist Tuberkulose?

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