Besuch einer Delegation der chinesischen Gesundheitsbehörde
Am 01.12.2017 fand ein Treffen des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK e.V.) mit einer hochrangigen Delegation der chinesischen Gesundheitsbehörden auf dem Gelände des HELIOS Klinikums Emil von Behring statt.
Ziel des Treffens war es, die Versorgung von Tuberkulosepatienten in Deutschland kennenzulernen und die nationalen Strategien zur Kontrolle dieser in Deutschland selten gewordenen Infektionserkrankung zu vergleichen. In Deutschland traten im Jahr 2016 knapp 6.000 Tuberkulosefälle auf. Diesen stehen nach Angaben der Teilnehmer des Treffens etwas mehr als 800.000 Fälle jährlich in China gegenüber. Der stellvertretende Direktor des nationalen chinesischen Tuberkuloseprogrammes, Dr. Chen Mingting, berichtete, dass jede Provinz in China über ein spezialisiertes Krankenhaus verfüge, das ausschließlich Patienten mit Tuberkulose versorgt.
China gehört zu den fünf Ländern mit den weltweit höchsten Fallzahlen. Die Herausforderungen für das chinesische Gesundheitssystem sind daher natürlich nur bedingt vergleichbar mit denen in Deutschland. Dennoch war es für die Besucher von großem Interesse, zu erfahren wie die Tuberkulose hierzulande therapiert wird und wie mit dem Infektionsschutz umgegangen wird. Prof. Bauer als Chefarzt der Lungenklinik des HELIOS Klinikums Emil von Behring und als Generalsekretär des DZK e.V. konnte den Gästen die moderne Versorgungsstruktur in der Lungenklinik demonstrieren und die aktuelle Situation zur Tuberkulose in Deutschland erläutern.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Tuberkulose auch in Deutschland ein allgegenwärtiges Problem war. Historischen Berichten zufolge war sie bis Ende des 19. Jahrhunderts noch die zweithäufigste Todesursache. Entsprechend interessiert war die chinesische Delegation an den Maßnahmen, die letztendlich dazu geführt haben, dass die Tuberkulose aktuell in Deutschland so weit zurückgedrängt werden konnte.